Zwischenseminar 2018 – Diskussionen und Erfahrungsaustausche unter Palmen

Nach dem gemeinsamen Weihnachtsfest in Iringa führte es uns alle nach und nach auf die wunderschöne Insel Sansibar. Verschwitzt, aber voller Vorfreude auf die nächsten Tage kamen die meisten von uns am 31.12 in dem kleinen Ort Paje an. Nachdem wir endlich eine Unterkunft hatten, waren wir bereit, im Indischen Ozean ins neue Jahr zu plantschen.

Nach zwei Tagen Entspannung an weißen Sandstränden begann unser Zwischenseminar. Die uns von den Vorbereitungsseminaren schon bekannten und vorfreudig erwarteten Teamer waren bereits ein paar Tage vorher eingetroffen und hatten sich in Ruhe akklimatisieren können.

Bei einem gemeinsamen Willkommensessen verschmolzen schnell die Freiwilligengruppen des Internationalen Bundes, des Vereins Niedersächsischer Bildungsinitiative, des SCI und der Amanis zu einem sozialen Gesamtkomplex.

Das Seminar bestand aus zwei Teilen: Die ehemaligen Freiwilligen Jonas und Joschka leiteten uns an, unsere Projekte vorzustellen, Probleme zu besprechen und Erfahrungen auszutauschen. Weiterhin sensibilisierten wir uns für die Themen „Armut“, „Hilfe“ und „Planung“. Ist Armut nicht einfach ein Zustand des Vergleichens? Was bewegt Länder dazu, Milliarden in Entwicklungsprojekte zu investieren, Nächstenliebe oder Eigennutz? Kann und sollte man unsere Lebensweisen, unser politisches System und unsere Denkweisen auf andere Länder übertragen? Über diese Fragen brachen lange Diskussionen in kleinen und großen Gruppen aus.

Des Weiteren zogen uns Petra und Anselm aus dem regulären Ablauf, um mit uns intensive Einzelgespräche zu führen. In diesem Rahmen konnten wir alles ansprechen, was uns beschäftigt. Selbst jene, die dachten, kein konkretes Anliegen zu haben, waren positiv überrascht. Über viele Dinge tat es dann doch noch mal gut, sich zu unterhalten und das letzte halbe Jahr zu reflektieren. Auch für Gruppengespräche standen Petra und Anselm tatkräftig bereit.

Am frühen Abend kühlten wir uns die überhitzten Köpfe im 200 Meter entfernten badewannenwarmen Meer oder gammelten auf Hängebetten unter Palmen.

Jeder Tag brachte verschiedene kulinarische Höhepunkte. Das Essen bot reichlich Abwechslung zu dem altbekannten Ugali. Krönung war am letzten Abend frisch gefangener Tunfisch mit Reis und zum Nachtisch servierte man uns Pfannkuchen und frittierte Bananen mit reichlich Schokosoße… ☺

Nach knapp fünf Tagen war das Seminar nach unserem Empfinden schon viel zu früh vorbei. Zusammen organisierten wir uns einen Bus, welcher uns bei lauter Musik nach Stone Town beförderte.

Dort trennten sich unsere Wege, und wir verabschiedeten uns von den anderen Freiwilligen. Der Abschiedsschmerz wurde dadurch gelindert, dass wir schon fest geplant hatten, uns gegenseitig zu besuchen. Wir Amanis gingen direkt ins Office, um Tickets für die Fähre zurück nach Dar es Salaam zu kaufen. Leider mussten wir erfahren, dass an diesem Tag alle Fähren schon ausgebucht waren. So suchten wir uns ein nettes Hostel in der Altstadt Stonetowns und genossen noch einen Abend mit sansibarischer Suppe und Eis am Strand. Am nächsten Tag bummelten wir durch die Stadt und besichtigten ein Museum, bevor wir am Nachmittag unsere Heimreise fortsetzen konnten. Zwei Tage später waren wir dann zurück in unseren Einsatzstellen, bereit, die Arbeit wieder aufzunehmen.

Annika Ballast, Sophie Gooßens