Und alle gehen sie zur Schule

Konjeta ist stolz, auch zur Schule gehen zu können.

Jeden Morgen um sechs Uhr klingeln die Wecker im Kinderdorf Kitwiru. Dann gibt es erst einmal Frühstück (Uji und Tee), bevor sich die Kinder auf den Weg zur Schule machen. Nur die Kinder, die in die zweite Klasse der Primary School gehen, bleiben noch etwas länger. Für sie beginnt der Unterricht erst am Mittag, da vormittags die erste Klasse unterrichtet wird und sie sich die Klassenräume teilen. Zu den stolzen Erstklässlern kann sich seit Anfang des Jahres auch Konjeta zählen. Wie die anderen Kinder geht sie nun auch jeden Morgen in ihrer feinen Schulkleidung zur Schule. Wenn dann am Mittwochnachmittag die Bibliothek geöffnet ist, schnappt auch sie sich ein Buch und präsentiert den anderen Kindern wie gut sie schon lesen kann.

 

Die Schülerinnen des siebten Schuljahres kehren nach einem langen Schultag ins Kinderdorf zurück.

Die meisten der Kinder, die letztes Jahr die Primary School beendet haben, führt es allmorgendlich zur nahegelegenen Secondary School. Neben Mathe, Kiswahili und Englisch stehen einige Natur- und Gesellschaftswissenschaften auf ihren Stundenplänen, sowie der Computerunterricht der Freiwilligen. 

Ein Mädchen, Emile, hat sich gemeinsam mit Mama Lucy, der Kinderdorfleiterin, dagegen entschieden, nach der Primary School die Secondary School zu besuchen, und hat ihre Ausbildung zur Schneiderin angefangen, was ihr große Freude bereitet. Sie macht die Ausbildung in einem anderen Dorf und ist deswegen nur noch in den Ferien im Kinderdorf. Doch auch in Tosa Maganga sieht sie häufig ein ihr aus dem Kinderdorf bekanntes Gesicht. An der gleichen Schule wie sie macht nämlich Egidi eine Ausbildung zum Automechaniker. Gemeinsam mit Jerida hat er letztes Jahr die Form 4 der Secondary School beendet und hat sich recht schnell für die Ausbildung entschieden, während Jerida sich noch lange mit Mama Lucy beriet, was sie nun machen soll. Schließlich entschieden sie, Jerida bei einer Secondary School anzumelden, die Unterricht für die Form 5 und die Form 6 und somit die Möglichkeit, das Abitur zu machen, anbietet. Auch sie wird dafür wegziehen müssen. Zur Vorbereitung arbeitete sie mit Mama Lucy eine ganze Liste an Sachen ab. Sie gaben bei einer Schneiderin einen Schulrock in Auftrag, kauften Hefte, Schreibmaterialien und Seife. Vor knapp zwei Wochen, ging es dann endlich los.

Wir wünschen ihr und den anderen Kindern weiterhin viel Erfolg in der Schule und der Ausbildung!

Annika Ballast, Janine Manten