Grußwort unserer Schirmherrin

barbara-hendricks

 

Liebe Freunde und Förderer des Amani Kinderdorf e.V.,

unter den nicht wenigen Grußworten, die man als aktive Politikerin in unterschiedlichen Zusammenhängen verfasst, fallen diejenigen besonders leicht, in denen man Menschen, die Gutes tun, Dank sagen kann. An dieser Stelle gilt mein Dank den vielen Ehrenamtlichen, die sich hier in Deutschland im Rahmen des Kreis Klever Amani Kinderdorf e.V. in ganz besonderer Weise für die Gestaltung einer besseren, einer gerechteren Welt einsetzen.

HIV/AIDS ist eine der großen Geißeln Afrikas – so auch in Tansania, wo ca. 10 Prozent der Bevölkerung infiziert oder erkrankt sind. Besonders oft sind Kinder die Leidtragenden dieser sich noch immer weiter ausbreitenden Krankheit. Nicht nur, dass viele von ihnen bereits im Mutterleib mit dem Virus angesteckt werden, in vielen Fällen nimmt AIDS ihnen ein oder beide Elternteile und lässt sie als Waisen zurück. Es ist ein Schicksal, das Kindern im ohnehin schon armen Tansania noch zusätzlich das Leben erschwert, ein Schicksal, dem diese Kinder nicht einfach überlassen werden dürfen!

Vieles könnte ich an dieser Stelle sagen über die Notwendigkeiten einer fairen Perspektive für den afrikanischen Kontinent. Vieles wäre zu sagen über mangelnde Investitionen, über zu geringe Entwicklungsausgaben, über bessere Handelsbedingungen, über schlechte Regierungsführung. An dieser Stelle möchte ich aber von etwas anderem sprechen, sozusagen von der Kehrseite dieser Themen: Ich möchte sprechen von Menschlichkeit, von Gerechtigkeit sowie von Mitgefühl und Glaube.

Es ist schlicht und einfach der Drang, Menschlichkeit zu üben, der Frauen und Männer im reichen Deutschland dazu bringt, sich ungeachtet aller sozialen und kulturellen Unterschiede für Waisenkinder im fernen Afrika einzusetzen. Es ist der Sinn für Gerechtigkeit, der es ihnen unerträglich macht, von Mädchen und Jungen zu wissen, denen das Schicksal fast jede Chance auf ein gutes Leben genommen hat. Es ist ihr Mitgefühl, das sich nicht selten auch aus ihrem Glauben an Gott speist, das Menschen angesichts der kleinen und großen Tragödien Afrikas zum eigenen Handeln bewegt, statt einer Besserung der großen Zusammenhänge zu harren.

Es ist dieses private Engagement, der zeitliche, finanzielle und emotionale Aufwand, der die Arbeit vor Ort ermöglicht und trägt. Diese „Hilfe für Helfer“ ist das sichtbare Zeichen für die Kinder, aber auch für die Betreuerinnen und Betreuer vor Ort, dass sie dem Schicksal – dem eigenen wie dem ihres Landes – nicht hilflos ausgeliefert sind. Durch Ihre Arbeit erhalten die Kinder nicht nur Fürsorge im Alltag und Perspektiven für die Zukunft, sie erstarken in ihrem Glauben an die Menschlichkeit, die ganze Kontinente zu verbinden vermag.

Wegen alldem ist die Arbeit des Amani Kinderdorf e.V. nicht hoch genug zu schätzen. Ich bin stolz darauf – auch als Kreis Klever Bürgerin – , als Schirmherrin hierfür werben zu können – im vollen Bewusstsein darüber, dass dies sicher noch der leichteste Teil des weiten Aufgabenspektrums des Vereins darstellt.

Ich danke den aktiven Mitgliedern des Vereins für Ihre bisher geleistete großartige Arbeit sowie den zahlreichen Förderern und Unterstützern für ihre Spenden von Zeit und Geld. Ich wünsche ihnen allen und vor allem den Kindern in den Kinderdörfern für ihren weiteren Weg von ganzem Herzen alles Gute!

Ihre

Dr. Barbara Hendricks MdB