Strategie und Leitlinien
Ziele
- Kinder in Tansania, die Waisen oder in einer existenziellen Notlage sind,
werden in den Kinderdörfern unterstützt und gefördert durch Betreuung in
familienähnlichen Strukturen, Bildung und Ausbildung.
- Unterstützung von Schulen im Umfeld der Kinderdörfer durch
partnerschaftliche Hilfe
- Förderung des interkulturellen Austausches und des partnerschaftlichen
Dialogs durch den Einsatz von 7 Freiwilligen
Grundsätze
- Hilfe zur selbsthilfe
- Begegnung auf Augenhöhe
- Partnerschaftliche Zusammenarbeit
Erläuterungen
- Kindern soll ein Leben in familiärer Geborgenheit ermöglicht werden. Sie werden entsprechend ihren Begabungen und Neigungen gefördert, aber auch gefordert, um sie stark zu machen für ein eigenverantwortliches Leben, d.h. Begleitung bis zur Selbständigkeit.
- Wir respektieren die tansanische Kultur. In Tansania werden nur tansanische Mitarbeiter/innen beschäftigt.
- Durch die Entsendung von Freiwilligen (jungen Erwachsenen) aus Deutschland wollen wir in den Kinderdörfern, in Bildungseinrichtungen und Werkstätten entwicklungspolitisches Engagement und globales Lernen fördern. Junge Menschen erfahren, dass sie etwas bewegen können. Ziel ist, dass sie sich langfristig gesellschaftlich engagieren. So leistet der weltwärts-Freiwilligendienst einen Beitrag zur Erreichung der SDGs.
- Die Arbeit wird durch Spendengelder finanziert, die sparsam und zielgerichtet eingesetzt werden. Wichtig ist, die Projekte dauerhaft und nachhaltig finanzieren zu können. Die Verantwortlichen in Deutschland arbeiten ehrenamtlich.
- Vertrauen in unsere Arbeit ist uns wichtig. Wir informieren regelmäßig über unsere Homepage, den Newsletter, Briefe, Social Media und auf Veranstaltungen.
Leitlinien zur Umsetzung der Ziele
- Kinderdörfer
- Umfeld der Kinderdörfer
- Einsatz von Freiwilligen
- Spendengelder
- Informationen
1. Kinderdörfer
- Es werden Halb- und Vollwaisen und Kinder in Notlagen aufgenommen; die Sozialbehörde bestätigt den Status als Waise und / oder die Bedürftigkeit des Kindes.
- Mädchen sollen bevorzugt aufgenommen werden, da ihre Situation in der Regel noch schwieriger ist.
- Die Kinder werden zwar nach christlichen Prinzipien erzogen, jedoch wird die Zugehörigkeit zu einer anderen Religion respektiert. Bei der Auswahl der Kinder wird keine Religionsgruppe bevorzugt oder benachteiligt.
- Wir haben eine soziale Verantwortung gegenüber den Kindern und Mitarbeiter/innen. Unser Ziel ist, die Kinder in ein selbstbestimmtes Leben entlassen zu können.
- Es werden in Tansania nur tansanische Mitarbeiter/innen beschäftigt. Daraus folgt:
- Die Dorfleitung liegt in tansanischen Händen,
- Die Betreuung und Erziehung der Kinder erfolgt durch tansanische Hausmütter und Helferinnen in ihrer Tradition und Kultur. Dazu gehört auch die Übernahme von Pflichten und Arbeiten durch die Kinder in zumutbarem Maße.
- Gewaltfreier Umgang mit den Kindern ist uns wichtig.
- Die Löhne und Gehälter orientieren sich an den landesüblichen Tarifen und entsprechen den Mindestlohn-Bestimmungen. Den Mitarbeiter/innen werden Möglichkeiten zur Weiterbildung geboten.
- Die Kinder sollen nach Möglichkeit die Schulferien in ihren Restfamilien verbringen. Die Dorfleitung und Hausmütter können den Verbleib im Kinderdorf beschließen, wenn der Aufenthalt in der Familie für das Kind nicht zumutbar oder zuträglich ist.
- Ein Netzwerk Ehemaliger soll die Bindung der Kinder an das Kinderdorf erhalten.
- Die Mitarbeiter/innen und die Kinder werden über die Ziele und die Arbeit von Amani Kinderdorf unterrichtet und angehalten, diese nach ihren Möglichkeiten zu unterstützen.
- In Abstimmung mit der Dorfleitung werden Mitarbeiter/innen und Kindern zusätzliches Wissen über Gesundheit und Aufklärung durch externe Organisationen vermittelt.
- Für jedes Kind wird eine Akte („Datenblatt“) angelegt und gepflegt, in der die Entwicklung des Kindes in Bild und Schrift festgehalten wird und alle Informationen und Dokumente über das Kind gesammelt werden.
- Zur Finanzierung der laufenden Kosten suchen wir für Kinder einen Paten in Deutschland. Direkte Kontakte zwischen Kindern und Paten sind aus pädagogischen Gründen nicht sinnvoll. Alle Kontakte und Informationen laufen über den Vorstand. Geschenke an einzelne Kinder sind nur in Abstimmung mit dem Vorstand und der Dorfleitung möglich.
- Besuche in den Kinderdörfern sind nur nach Absprache mit dem Vorstand möglich. Es muss eine klare Zielsetzung geben. Mögliche Anlässe:
- Informationen für Spender und Unterstützer (Führung und Rundgang mit der Dorfleitung ohne Beeinträchtigung des Alltags, in der Regel keine Übernachtung)
- Hilfe und Unterstützung bei Problemen technischer Art, bei praktischen Fragen zur alltäglichen Arbeit oder bei Fragen zu Ernährung und Gesundheit.
- Dokumentation der Arbeit zum Zweck der Förderung / Mittelgewinnung
- Gäste können sich in Begleitung eines Vorstandsmitglieds maximal bis zu 3 Tagen im Kinderdorf aufhalten; alles andere bedarf der vorherigen Abstimmung mit dem Vorstand und der jeweiligen Dorfleitung und muss einer klaren Zielsetzung dienen.
- Der Verein arbeitet eng mit lokalen kirchlichen und politischen Gremien in Tansania zusammen.
- Beide Dörfer werden von Advisory Boards beraten (in denen die Mehrheit der Mitglieder Tansanier sind).
- Es wird ein enger Kontakt und Gedankenaustausch mit dem Bischof von Iringa und dem Municipal Council von Iringa gepflegt.
2. Umfeld der Kinderdörfer
- Durch den Bau, Betrieb und Unterhalt des Kraftwerks in Kilolo unterstützen wir nachhaltig die Arbeit der SCIM-Brothers.
- Wir pflegen den Kontakt mit der Kirchengemeinde Maria-Magdalena in Kilolo.
- In unserer Schreinerei bieten wir sichere Arbeitsplätze und Aus- und Weiterbildungsmöglichkeiten für tansanische Schreiner sowie Holzverarbeitungsmöglichkeiten für ortsansässige Schreiner.
- Wir unterstützen die Schulen der Umgebung durch Bücher- und Möbelspenden und Weiterleitung zweckgebundener Spenden.
- Für sämtliche in Tansania durchzuführenden Arbeiten beauftragen wir nach Möglichkeit Unternehmen und Fachkräfte vor Ort.
- Weitere Unterstützungswünsche aus dem Umfeld der Kinderdörfer werden sorgfältig geprüft und ihre Machbarkeit/Finanzierung abgewogen.
3. Einsatz von Freiwilligen
- Zielsetzung
- Wir schaffen für unsere Freiwilligen und für die Tansanier gegenseitige interkulturelle Erfahrungsmöglichkeiten.
- Wir fördern die Entwicklungszusammenarbeit.
- Bildung fördern durch vielfältige unterstützende Arbeit in den Kinderdörfern, der Schreinerei und an Schulen.
- Auswahl und Begleitung der Freiwilligen
- Wir wählen die Freiwilligen auf der Basis persönlicher und fachlicher Eignung aus.
- Wir bereiten sie durch eigene Seminare gründlich auf den Dienst vor.
- Durch regelmäßige mündliche und schriftliche Kontakte und Besuche in den Einsatzstellen begleiten wir ihren Dienst.
- Wir führen zwei Zwischenseminare in Tansania in eigener Regie durch, zur Reflexion des Einsatzes und gemeinsam mit den tansanischen Verantwortlichen zur Evaluation der Stellen.
- Einsatzstellen
- Die Kinderdörfer Kilolo und Kitwiru
- Schreinerei im Kinderdorf Kilolo
- Ipogolo Secondary School Kitwiru
- Kilolo Secondary School
- Cagliero School Iringa
- Einbindung der Freiwilligen in Vereinsarbeit nach Rückkehr
- Unsere Ehemaligen spielen eine wichtige Rolle bei der Auswahl und Vorbereitung der künftigen Freiwilligen-Generation.
- Sie leisten fachliche Unterstützung in der Begleitung der Projekte.
- Sie unterstützen den Verein in seiner Öffentlichkeitsarbeit.
4. Spendengelder
- Die Einnahmen und Ausgaben werden in Deutschland und in Tansania regelmäßig und genau kontrolliert.
- Der Vorstand wird regelmäßig über die aktuelle finanzielle Situation in Deutschland und Tansania informiert.
- Wir beginnen nur Projekte, die wir langfristig unterstützen und finanzieren können. Aktuell werden größere Bauvorhaben und Investitionen nicht aus den laufenden Spenden bezahlt, sondern durch gezielt eingeworbene Förderung finanziert.
- Die Arbeit in Deutschland wird ehrenamtlich geleistet.
- Die Entsendung der Freiwilligen wird über „weltwärts“ finanziert.
- Wir pflegen einen persönlichen Kontakt zu Spendern und Sponsoren und informieren sie über die Verwendung ihrer Spendengelder.
- Die Einnahmen und Ausgaben des vergangenen Jahres, die aktuelle finanzielle Situation und Plan-Zahlen für das neue Jahr werden den Mitgliedern jährlich auf der Jahreshauptversammlung detailliert präsentiert.
- Um Spendengelder zu sammeln:
- halten wir Vorträge an Schulen, vor Vereinen, in Kirchengemeinden usw.
- nehmen wir an öffentlichen Veranstaltungen, Märkten etc. teil
- sprechen wir mögliche Sponsoren direkt an
- organisieren wir öffentliche Veranstaltungen
- werben wir über Flyer, Homepage, Pressearbeit, Social Media
5. Information
- Die Homepage
- Viermal jährlich erscheint der Newsletter.
- Mitglieder und Spender werden über die aktuelle Situation zweimal jährlich schriftlich informiert (Weihnachtsbrief, Halbjahresbrief).
- Paten erhalten einmal jährlich einen Bericht über das Patenkind.
- Wir verteilen Flyer.