Spendenlauf beim Great Ruaha Marathon

Hallo ihr Lieben,

wir haben ein anstrengendes und erlebnisreiches Wochenende hinter uns und wollen Euch davon hier etwas berichten und Einblicke gewähren. An dieser Stelle schon einmal vielen Dank für Eure Unterstützung und die Glückwünsche!

Eigentlich war der Plan, dass wir am Freitagnachmittag in den Nationalpark fahren und dort schlafen. So wären wir frisch gegen 5 Uhr zum Startpunkt im Park gefahren. Als Stephan jedoch mittags in der Stadt ankam, kam er mit schlechten Neuigkeiten. Man hatte uns im Voraus falsche Preise für die Unterkunft genannt, und so entschieden wir spontan erst nachts direkt zum Lauf zu fahren. Yona, Retter des Tages und Fahrer im Kinderdorf Kitwiru, erklärte sich spontan bereit, uns gegen drei Uhr morgens abzuholen und auch später zurückzubringen. Am Abend haben wir noch viel über die besten Strategien diskutiert, wann man was essen sollte, wieviel man noch schläft, ob man sich noch viele Gedanken macht und so weiter. Bei allen war etwas Nervosität zu spüren, egal ob wegen der angestrebten Zeit oder Distanz.

Tag des Geschehens

Pünktlich (knapp) um sechs Uhr kamen wir am Startpunkt, einer Brücke mit Picknick-Platz, an und machten noch letzte Aufwärmübungen mit den anderen Teilnehmer*innen.

Unsere Halbmarathon-Delegation (Manuel, Stephan, Henning, Julia) startete um 6.30 Uhr mit dem Sonnenaufgang.

Manuel lief uns anderen direkt davon und versuchte seine Zielzeit von 4:20 min/km einzuhalten. Wir anderen brauchten da doch etwas länger und genossen den Sonnenaufgang in der wunderschönen Umgebung des Parks. Die Strecke war natürlich nicht asphaltiert und wir mussten immer mal wieder auf unsere Füße schauen, um uns den besten Weg zu bahnen. Das wurde durch Steine, Sand und andere Läufer*innen erschwert. Auch gab es einige Hügel, die erklommen werden wollten. Trotzdem und auch wegen dieser Natur war es eine wunderschöne Strecke in einem der größten Nationalparks des Landes. Am Rand tauchten immer mal wieder Ranger auf, die auf uns und die Tiere im Park aufpassten. Die haben uns super angefeuert!

Da man bei der Hälfte des Weges kehrt machte und den gleichen Weg zurücklaufen würde (also keine Runde), kamen uns bald auch wieder Teilnehmer*innen entgegen. Der turning point lag kurz hinter dem Eingangs-Gate des Parks. Dort und bei den turning points der 5km- und 10km-Strecke gab es Verpflegung und Armbänder (als Markierung). Wir hatten auf dem Rückweg und den Steigungen auch gut zu kämpfen, aber wir kamen alle sicher ins Ziel. Auf den letzten 100m lief man einen Hügel runter, was den Endspurt ins Ziel deutlich erleichterte. Dieser Hügel war aber natürlich auch kein schöner Anfang gewesen.

Die 10km-Läuferinnen (Nicola, Lilly, Clara) sind zehn Minuten nach uns gestartet und auch von ihnen kamen alle gut und sicher an. Nicola und Lilly haben sogar weniger als eine Stunde gebraucht. So kamen beide aufs Treppchen (Nicola als Erste, Lilly als Dritte). Ich (Julia) kam als zweite Frau ins Ziel und wurde so auch noch einmal ausgezeichnet. Manuel kam als vierter Mann ins Ziel. Es stellte sich leider heraus, dass beim Abmessen der Halbmarathon-Strecke ein Fehler gemacht wurde und wir „nur“ 17,5km gelaufen sind. Das ist natürlich schade, einmal für die Spendenaktion, aber auch für das Erlebnis eines Halbmarathons. Trotzdem waren es wunderschöne 17,5km in malerischer Natur.

Nach dem Lauf gab es viel Zeit zu frühstücken, sich auszuruhen, die anderen Ankömmlinge anzufeuern und sich gegenseitig zu beglückwünschen. Wir konnten an einer Brücke noch den Ausblick über den Great Ruaha genießen, den Fluss, auf dessen Schutz der Lauf aufmerksam macht. Da lag auch ein träges Krokodil im Wasser und paddelte vor sich hin. Insgesamt haben circa 100 Teilnehmer*innen mitgemacht. Es gab noch Reden von den Sponsoren und die Siegerehrung, alles auf gute tansanische Weise verspätet. Gegen 12 Uhr ging es dann mit leichtem Sonnenbrand und müden Beinen zurück nach Iringa. Auf dem Weg aus dem Park raus sind noch drei Giraffen über den Weg gelaufen, ein kleines Highlight am Ende dieses schönen Tages.

Da uns ganz viele liebe Leute unterstützt haben und für Amani Kinderdorf e.V. spenden wollen, kommen mit dieser Aktion insgesamt über 5300€ zusammen. Und da sind direkte Spenden nicht einberechnet, sondern nur die aus der Anmeldung! Das ist eine gewaltige Summe, mit der keiner von uns gerechnet hat! Dafür wollen wir uns herzlich bei allen bedanken und hoffen, dass wir euch auch über Kontinente hinweg einen guten Einblick geben konnten, wie das Wochenende ablief! Es war ein voller Erfolg und wird uns allen in Erinnerung bleiben!

Julia May