Siku kuu ya wanawake, der internationale Tag der Frauen

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Was in Deutschland eher unbedeutend ist, wird hier groß gefeiert: Der Tag der Frauen.

Am 08. März sollte es um ungefähr acht Uhr am Morgen losgehen. Schon einige Tage zuvor haben die Kinder im Amani Centre in Kilolo angefangen, ihre Tänze und Lieder zu üben. Bethi, eine unserer älteren Secondary Mädels, hat das in die Hand genommen und alles mit den anderen einstudiert.

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Mit nur einer Stunde Verspätung ging es dann mit Linus, unserem Fahrer, los nach Lusinga – ca. zehn Minuten Fahrt bis ins Nachbardorf. Schon die Fahrt war ein Spaß! 25 Menschen, teils gestapelt, mit viel Gelächter und Gesang im Auto. Es gab extra neue, einheitliche T-shirts aus dem Containervorrat; auch ein Grund zu großer Freude für die Kids.

Als wir in Lusinga ankamen, hieß es erst einmal Warten. Wir haben uns die Zeit mit Tanzen und Fotografieren vertrieben. Erst um 12 Uhr war dann alles soweit, die Gäste waren da und es konnte losgehen. Die ersten Worte waren: „Um acht Uhr wollten wir beginnen, es ist nun 12. Also sind wir doch pünktlich nach tanzanischer Zeit, also den gewohnten Verhältnissen!“

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Es dauerte erst eine Weile, bis sich alle Gäste kurz vorgestellt hatten, von der Bezirksverwaltung, von Schulen, Banken und und und. Es gab einige Auftritte von Chören, viele Reden und ein Theaterstück zum Thema Rollenverteilung von Mann und Frau. Das fanden die Zuschauer alle sehr lustig, ich eher etwas deprimierend. Es hat dargestellt, dass die Frau in vielen Familien dem Mann gegenüber noch immer nichts zu sagen hat und unterdrückt wird. Endlich, nach langem Warten, kamen dann unsere Amanikinder dran. Alles hat super geklappt und die Menschen waren begeistert von Gesang und Tanz und viele kamen mit Kleingeld als Geschenk an.

Später erzählten einige Frauen noch Geschichten und Erfahrungen aus ihrem Leben. Natürlich passend zum Thema des Feiertags ging es um die Chancen auf Bildung und gesundheitliche Versorgung von Mädchen und wie wichtig das für deren Zukunft ist. Als letztes gab es noch Geschenke. Das Kinderdorf wurde von allen am reichsten beschenkt: Reis, Öl, Salz, Zucker, Seife, Zahncreme, ein Huhn und zusätzlich noch sehr viel Geld, womit keiner so wirklich gerechnet hatte.

Trotzdem, dass alles interessant war, merkte man allen Gästen und vor allem unseren Kindern an, dass vier Stunden Programm einfach sehr lang sind. Alle bekamen Hunger, Durst und in der Sonne war es zu warm.

Als es zum Abschluss ein Festmal mit Pilau (Gewürzreis), Fleisch und Gemüse gab, waren wir sehr erleichtert. Danach ging es zurück nach Hause und als Belohnung bekam jeder noch eine Soda zu trinken. So hatten wir einen langen, anstrengenden Tag, der aber sehr schön war und wir gemeinsam viel Spaß hatten.