Osterausflug in die Udzungwa-Berge

Rast auf dem Weg zum Wasserfall

Da leider dieses Jahr der Besuch von Mr. Ulli in den Frühjahrsferien ausblieb, beschlossen wir, auch nicht das übliche Reiseziel “Matema Beach” anzusteuern. Wir wollten wandern gehen und uns ein wenig auspowern, aber vor allem schreckte uns die lange Dalladallafahrt ab. Also beschlossen wir kurzerhand in die Udzungwa Berge zu fahren, die an den Mikumi Nationalpark grenzen. 

Karfreitag sollte es dann also losgehen. Keine 12 Stunden vorher beschlossen wir ziemlich spontan, über einen Freund ein Auto zu mieten und selber zu fahren. Unsere Schreiner besitzen ja schließlich einen tansanischen Führerschein. Als wir also Freitagmorgen um Punkt 8.00 vor dem Auto standen mit unserem Gepäck, dauerte es jedoch noch bis um 11.30 bis wir wirklich loskamen. Kein passender Ersatzreifen, der Besitzer war mit den Papieren noch nicht angereist und so weiter. Aber die Zeit spielt ja oft in Tansania keine Rolle. Nachdem wir los kamen, wurden wir auch prompt angehalten. Ein Rücklicht war nicht ganz in Ordnung und wir durften erstmal eine typische polizeiliche Geldstrafe zahlen. Danach ging es aber endlich ohne Zwischenfälle weiter, mit Christian am Steuer. Zu unserem Hotel fuhren wir nach Mikumi über Stock und Stein, hier konnte man froh sein, einen alten Geländewagen unter dem Hintern zu haben. Noch eine weitere Verzögerung und der einsetzende strömende Regen ließen unsere Autofahrt doch lang werden. Am späten Nachmittag kamen wir dann in dem uns empfohlenen Hotel an, in einem kleinen Dorf mit wenig Tourismus. An diesem Tag waren wir alle ziemlich geschafft und lagen für unsere Verhältnisse früh im Bett.

Der nächste Morgen: Der frühe Vogel fängt ja bekanntlich den Wurm, deswegen saßen wir im tropischen Klima noch alle halb verschlafen am Frühstückstisch. Heute wollten wir eine kleine Wanderung durch die Berge machen. Vom Hotel ließen wir uns ein Lunchpaket packen, das ein paar Chipsi, ein Ei, einen Chapati und ein halbes Hühnchen enthielt. Voller Tatendrang machten wir uns also auf dem Weg zum Gate, wo wir trotz unserer Permits einen ordentlichen Betrag bezahlen mussten, sowie ein Guide, der uns auf den Berg bringen sollte. Nach einigem Hin und Her ging es dann endlich zu unserer 8km-Tour zu den Wasserfällen los. Nach fünf anstrengenden Kilometern in den Tropen erreichten wir unser erstes Ziel und wir waren überwältigt. Als wir am höchsten Punkt angekommen waren, machten wir unsere verdiente Mittagspause. Da wir leider keine Schwimmsachen mitgenommen hatten, ist außer Martin keiner in den Strömungen schwimmen gegangen. Danach machten wir uns gemütlich auf den Rückweg, hielten noch an verschiedenen Aussichtspunkten und genossen den Tag gemeinsam. Natürlich war am Fuß des Berges auch eine kleine Touristenfalle, in der wir uns dank der bekannten Preise für Verpflegung nicht komplett haben ausnehmen lassen.

Unsere Freiwilligen am Wasserfall in den Bergen, dem Ziel ihrer großen Wanderung

Nach einer eiskalten Dusche im Hotel, die herrlich wirkte, saßen wir abends bei Kitimoto zusammen und gestalteten unsere erste richtige Seminareinheit. Konflikte, unser Zusammenleben und andere Angelegenheiten wurden besprochen.

Danach gingen Christian und Benjamin nachts zur Messe, wo sie leider durch falsche Auskünfte viel zu spät erschienen und lediglich eine halbe Stunde mitbekamen.

Der Sonntagmorgen wurde ganz individuell gestaltet, sei es für ausführliche Wanderungen, Erkundungen des Dorfes oder einfach nur Schlafen. Lucca und Michèle wurden vor dem frühen Frühstück von den Einheimischen noch aufgefordert, Pflanzen mit zu flechten, als Dekoration für Ostern. Neben dem Hotel fand den ganzen Tag eine Kinderdisco statt, und alle Kindern erschienen in ihren besten Klamotten und die Kinder tummelten sich nur so auf der Straße.

Für uns hieß es am Nachmittag sich wieder zusammen zu setzen und die nächsten Punkte auf unser Themensammlung zu besprechen. Durch das Klima, wurde unser Durchhaltevermögen erheblich auf die Probe gestellt. Aber gemeinsam schafften wir es friedlich, unsere Punkte abzuarbeiten.  Der Abend ließen wir dann gemütlich in einer Bar bei erfrischenden Getränken ausklingen.

Wie bei unserer Hinfahrt wollten wir um 8.00 Uhr an Ostermontag wieder starten. Also kamen wir pünktlich kurz vor neun los, mit Frühstück im Gepäck. Nachdem wir ca. die Hälfte der Schotter- und Schaukelpiste hinter uns gelassen hatten, platzte uns der Reifen. Aber wir wären ja nicht in Tansania, wenn nicht gleich 20 Paar Hände uns helfen würden. Nach dem auch dieses Problemchen nach guten zwei Stunden gelöst war, ging es weiter. Die weitere Autofahrt verlief ohne nennenswerte Ereignisse, bis kurz vor Iringa derselbe Reifen noch einmal riss. Aber nun konnten wir den Besitzer informieren, der wenig später mit einem Ersatzreifen zur Stelle war. Gegen Dunkelheit waren wir dann wieder im Kota und genossen noch gemeinsam ein Abschlussabendessen, bevor wir ins Bett fielen.

Eine wundervolle Reise, die mit vielen tansanischen Eigenschaften gespickt wurde. Die Amanis, die noch ein Stück zusammengerückt sind, werden diesen Ausflug nicht so schnell vergessen.