Newsletter Nr. 2 – 2017

Seifenblasen in Kitwiru

 

Kitwiru

Der Regen kam – wie im letzten Newsletter beschrieben – verspätet, aber als er dann da war, wuchs der gepflanzte Mais wie gewünscht rasch, Gärten blühen und das Gemüse wächst wieder, sodass es viel Arbeit für Hausmütter und Kinder zu tun gibt.

Die Nachhilfe in Englisch für Kinder und Angestellte findet in Kitwiru zweimal die Woche statt, und es werden vier Klassen und somit 40 Kinder unterrichtet. Derzeit haben die Kinder allerdings weniger Zeit, da sie auf den Feldern helfen, wo es Unkraut zu jäten, Bohnen zu ernten, pulen und sortieren gilt.

Viele wilde Tiere

Zwei große Highlights in Kitwiru waren zum einen das Basteln von Tiermasken aus Papptellern. So liefen eines Tages in Kitwiru auf einmal viele Zebras, Elefanten, Leoparden und Löwen herum, an denen sich die Hausmütter sowie Mama Lucy erfreuten. Zum anderen wurden mit vollem Erfolg Armbänder aus Wolle geknüpft, wobei Michèle sehr von den Künsten der Kinder beeindruckt wurde.

Der Projektor aus Deutschland gestaltet den Computerunterricht von Michèle und Benjamin wie erwartet deutlich einfacher. Verbesserungen haben sich schnell gezeigt, so dass sich die Investition gelohnt hat.

Form 2 hat sich in ihrem großen Vorwissen noch weiter gesteigert, sodass es  einige Schüler gibt, die Word bereits sehr gut beherrschen.

Kilolo

Das größte Highlight in Kilolo war das große Ochsenessen, was als nachträgliche Weihnachtsfeier gedacht war. Bei guter Stimmung und strömendem Regen wurde drinnen sehr viel und sehr leckeres Essen wie Pilau, Kartoffeln, Pilipili und auch das Fleisch vorbereitet. Nach dem Essen hielt Mama Erica eine Rede und es wurde viel getanzt, gesungen und gequatscht.

Festtagsstimmung in Kilolo

Auch über den Besuch einiger ehemaliger Kilolo-Kinder während ihrer Semesterferien freuten sich Hausmütter und Kinder sehr. Diese begeisterten, indem sie  zum Beispiel spontan einen Tanzwettbewerb ins Leben riefen.

In Kilolo erhalten die Kinder im Kinderdorf aller Klassen zusätzliche Förderung. Hierbei konzentriert sich der Unterricht darauf, die Grundlagen im Englischen zu verbessern und in Mathe die aktuellen Themen einzuüben. Auch hier wird der Unterricht allerdings durch lange Schulzeiten oder Arbeit auf dem Feld oder im Haus, aber auch dadurch, dass die Kinder spielen wollen, erschwert.

In der Kilolo Secondary School übernahm Francine wieder die Form 1, die allerdings mit 160 Schülern, also circa 80 Schüler/-innen pro Klasse, erstmal sehr groß wirkte. Dafür lernen diese in den neuen Klassenräumen, die ebenso mit neuen Tischen und Stühlen ausgestattet sind. Um der Menge der Schüler gerecht zu werden, wird aktuell ein dritter Raum gebaut, sodass man die Form 1 Schüler in 3 Klassen aufteilen könnte. So hoffen alle auf ein schnelles Voranschreiten des Baus.

Außerdem besteht gerade eine große Motivation, Englisch im Schulalltag zu sprechen. Da der Unterricht vorgegebener Maßen in Englisch abgehalten werden soll und die Examen dementsprechend auf Englisch gestellt und geschrieben werden, ist es sehr wichtig, dass auch im Schulalltag die Nutzung des Englischen erhöht wird. So wurden kleine Plakate, die zum Sprechen motivieren sollen, in den Klassenräumen aufgehängt, und auch die Ansagen werden häufiger auf Englisch gehalten.
Die Form 2 und Form 4 schnitten dieses Jahr in den National Exams sehr gut ab und so erhielt die Schule einen Geldbetrag, wovon unter anderem eine kleine Feier veranstaltet werden konnte.

Die vielen Neuen der Form 1

Mariam – Tochter von Schneiderin Gabriela – bestand neben 16 weiteren Schüler/-innen der Secondary School in Kilolo nicht nur den Abschluss von Form 4, sondern wurde auch an einer Schule in Dodoma angenommen, um dort die Oberstufe abzuschließen.
Laineth – eines der älteren Kinder in Kilolo – beginnt nach einem dreimonatigen Militärdienst ihr Lehramtsstudium der Fächer Suaheli und Erdkunde. Mit Laptop und neuer Kleidung ausgestattet zog sie stolz und dankbar ins Studentenwohnheim ein.
Während der Osterferien kamen dann auch die Schüler/-innen aus den Internaten zur Freude aller wieder ins Kinderdorf, was unter anderem mit Stockbrot gefeiert wurde. Natürlich wurden in dieser Zeit auch fleißig Fotos geschossen, da dies zum einen für die Akten und Paten jährlich benötigt wird, zum anderen den Jugendlichen aber auch sehr viel Spaß macht und meist in eine lange Fotosession mit vielen unterschiedlichen Posen ausartet.
Ansonsten genossen die Schüler ihre freien Tage, und einige haben auch fleißig in der Bibliothek weitergelernt, während andere lieber draußen spielten.

Rucu

Deutsch Basic mit Lucca

Nachdem Justus die Kurse Webdesign und Präsentationen  gestalten beendet hat, ließ er Examen schreiben, korrigierte diese und erstellte dafür Zertifikate. Seine neuen angebotenen Kurse sind nun wieder Webdesign, da dies immer gern angenommen wird, und zusätzlich ein neuer Kurs zu Datenbanken.

Lucca hatte zeitgleich einen Deutsch Basic und einen Deutsch Avanced Kurs laufen.

Freiwillige

Die Freiwilligen 2016-2017

Da der alljährliche Oster- und Seminarbesuch von Ulli leider ausfallen musste, entschieden sich die diesjährigen Freiwilligen gegen Matema und für einen Ausflug in die Udzungwa-Berge. Dort unternahmen sie eine Wandertour sowie die geplante Seminareinheit, um Konflikte, das Zusammenleben und andere Angelegenheiten zu besprechen.

Ein weiteres Highlight in Iringa war das zweite Isimila-Festival, welches Kerstin und Saidi in ihrer Lodge sehr groß und liebevoll organisierten. Auch unsere Freiwilligen machten sich mit Shuttlebussen aus der Stadt auf den Weg dorthin, genossen bei einer Shoppingtour das vielfältige Angebot von überwiegend touristischer Ware und auch die kulinarische Vielfalt, da es über Burger und Pizza bis hin zu Reis mit Bohnen alles gab. Das Bühnenprogramm war dabei bunt gemischt, es gab viele tansanische Gruppen aus ganz Tansania sowie auch weiße Künstler, wobei eine Reggae Band aus Bagamoyo besonders hervorstach.

Weiterhin wurde die Zeit der Freiwilligen nicht nur durch viele Besuche von Familien und Freunden, sondern auch durch einen Vorstandsbesuch von Judy, Bundi, ihrer Tochter und Daniel gefüllt.
Die Gespräche über die Kinder und die allgemeinen Umstände im Dorf mit Judy waren ebenfalls sehr hilfreich, und so wurden die Kinderakten wie jedes Jahr von ihr aktualisiert.

In Deutschland wurde in der Zwischenzeit eine Jahreshauptversammlung abgehalten sowie das erste Vorbereitungsseminar der neuen Freiwilligen, die sich Ende Juli auf den Weg machen. Auf diesem lernten die neuen Freiwilligen Alexandra, Annika, Janine, Nico, Ramón und Sophie etwas Kiswahili sowie kulturelle, kulinarische und traditionelle Facetten Tansanias kennen.

Wir stellen vor: Marlies Deutskens

Wenn bei Amani der Name „Marlies“ gerufen wird, zucken gleich drei Vorstandsmitglieder zusammen, und auch wenn man förmlich „Maria Elisabeth“ riefe, wie es im Personalausweis steht, fühlten sich die drei angesprochen, nämlich Marlies Deutskens, Marlies Hoesemans und Marlies Brückner. Wollte man eine Reihenfolge wählen, wäre Marlies Deutskens aber Marlies die Erste, allein schon, weil sie 2001 zu den Gründungsmitgliedern zählte und somit eine Amani-Frau der ersten Stunde ist. Sie erinnert sich noch lebhaft an ihren ersten Besuch in Iringa, als die Stadt noch wesentlich verschlafener wirkte als heute, und in Kilolo, als dort noch kaum Häuser standen. Sie kann von allen Vorstandsmitgliedern am besten die Entwicklung der anderthalb Jahrzehnte wiedergeben, was wir also alles geschafft haben und worauf wir bei allen Widrigkeiten stolz sein können.

Bei Amani hat Marlies vielfältige Aufgaben. Seit 2010 im geschäftsführenden Vorstand, ist sie zunächst einmal Schriftführerin. Sie lädt zu den Vorstandssitzungen ein, die oft an ihrem Esszimmertisch stattfinden, führt Protokoll über das Besprochene und sorgt dafür, dass die beschlossenen Dinge auch umgesetzt werden. Auch kümmert sie sich darum, dass Amani eine gute Presse hat. Wesentliche Impulse hat sie auch zur Gestaltung des neuen Vereinsflyers beigesteuert. Seit einiger Zeit engagiert sie sich auch für die Freiwilligen, die unseren Verein jedes Jahr im Rahmen des weltwärts-Programms der Bundesregierung in die Projekte nach Tansania entsendet. Sie macht in diesem Bereich die Abrechnungen und vertritt Amani bei Treffen von Entsendeorganisationen. Besonders hat sie sich in letzter Zeit für die anstehende Qualitätsprüfung engagiert.

Bei Besuchen in Tansania ist sie sowohl von den Hausmüttern und Kindern, aber auch von den dortigen Freiwilligen sehr gern gesehen. Durch ihre ruhige, offene und herzliche Art fühlen sich diese schnell wohl und verbringen auch gern Shoppingtouren in der Stadt mit ihr, um alles Nötige für den nächsten Weihnachtsmarkt zu besorgen.

Ihr liegen als pensionierter Grundschullehrerin aber auch die Kinder in unseren beiden Kinderdörfern sehr am Herzen. Anfang des kommenden Jahres wird sie wieder nach Tansania fliegen und sich davon überzeugen, dass dort alles gut läuft. Aber auch im privaten Bereich ist sie im Unruhestand und nimmt häufig ihre Oma-Pflichten zwischen Hildesheim, Maastricht und Sevelen wahr, so dass oft nicht mehr viel Zeit für ihr Hobby Malen bleibt.

Mama Lucy (Kitwiru) und Marlies Deutskens