Neues von den Freiwilligen

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Am Donnerstag, den 02.10.2014, hat unsere Freiwilligengeneration unseren ersten Freiwilligen-Familien-Ausflug gemacht: Wir sind nach einem gemeinsamen Chapati-Frühstück (eine Art fettiger Pfannkuchen) um 9 Uhr mit dem Bus Richtung Dar es Salaam abgefahren. Nach neun Stunden Schwitzen, da der Bus leider keine funktionierende Klimaanlage hatte, und 30 Minuten Taxifahren durch den abendlichen Berufsverkehr Dar es Salaams sind wir in unserem Hostel angekommen – froh, dass man dort nur kalt duschen konnte. Fix geduscht sind wird allemann gemeinsam losgezogen, um Essen zu gehen. Per Zufall haben wir eine Subway-Filiale direkt um die Ecke entdeckt – es stand außer Frage, dass wir dort zu Abend essen würden. Danach haben wir im Hinterhof der Alliance France, welche zusammen mit dem deutschen Goethe-Institut ein Konzert organisiert hatte, einer südamerikanischen Band gelauscht – multikulturell erscheint das passende Wort für diesen Abend.

Tags darauf haben wir Dar es Salaam erkundet. Die Mädels sind schon früher gestartet, in der Hoffnung, noch irgendwo ein tansanisches Frühstück, sprich Chapati oder Ähnliches, zu finden. Das stellte sich als schwieriger heraus als erwartet, doch am Ende haben wir in einer kleinen Seitengasse noch etwas gefunden, wo wir nett sitzen und essen konnten. Die Jungs haben für die Schreinerei in Kilolo einige Besorgungen gemacht und dann irgendwie, irgendwo in einem Fischerladen eine Hängematte aufgetrieben, die im Kota in Iringa in den Hof gehängt werden soll. Gegen Spätnachmittag sind dann alle nach und nach wieder eingetrudelt, um noch etwas zu entspannen und zu duschen und sich umzuziehen. Am Abend war nämlich ein Empfang der deutschen Botschaft anlässlich des Tags der Deutschen Einheit, der eigentliche Grund für unseren Wochenendausflug. Fein herausgeputzt sind wir mit dem Taxi zu der beeindruckenden Residenz des deutschen Botschafters Egon Kochanke gefahren. Dort hieß es erst einmal kurz Schlange stehen und den Schock überwinden, dass man plötzlich von allen verstanden und auf Deutsch angesprochen wurde. Nachdem wir dem Botschafter, seiner Frau und einigen weiteren wichtigen Personen zur Begrüßung die Hände geschüttelt hatten, konnten wir uns dann ins Getümmel stürzen. Das hieß, zunächst wurde man von fleißigen Kellnern mit einer Auswahl an Getränken und kleinen Häppchen in Empfang genommen. Schnell entspannen sich die ersten Gespräche mit anderen Freiwilligen. Nach kurzer Zeit gab es eine Begrüßungsrede des deutschen Botschafters, sowie die tansanische und die deutsche Nationalhymne, die fehlerfrei vom Band liefen. Das Buffet wurde eröffnet und wir konnten nun unsere Gespräche bei gutem Essen weiterführen und Erfahrungen austauschen. Da wir von Amani meist deutlich länger da waren als die restlichen Freiwilligen, konnten wir sogar noch den einen oder anderen Tipp geben oder sogar ein paar wichtige Ausdrücke auf Kiswahili an den Mann oder die Frau bringen. Nach und nach lernten wir so im Laufe des Abends nicht nur das wunderschöne Außengrundstück des Botschafters und dessen Gastfreundschaft, sondern auch Freiwillige aus ganz Tansania, sowie einige Praktikanten und andere Menschen kennen. Es war ein sehr geselliger Abend, der mit einer netten Runde um den Pool des Botschafters endete, in dem wir unsere Füße kühlten. All zu früh wurden wir dann darauf hingewiesen, dass die Festlichkeiten nun zu Ende seien, und man bat uns, die Residenz des deutschen Botschafters wieder zu verlassen. So sammelten wir uns also am Eingang und entschieden uns zusammen mit den Freiwilligen des Internationalen Bunds noch weiter zu ziehen. Zunächst ging es in eine Bar, wo Live-Musik und Tanzen auf dem Programm standen. Einige von uns wollten danach dann noch in einen Club, der jedoch so voll war, dass sich die meisten dazu entschieden, doch ins Hostel zurückzukehren.

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Am nächsten Tag ging es dann nach langem Ausschlafen an den Kigamboni-Strand von Dar Es Salaam. Ein wunderschöner ruhiger Strand – perfekt zum Ausspannen nach einer intensiven und langen Nacht. Und perfekt, um sich ein paar Stunden der schwülen Hitze Dar Es Salaams zu entziehen. Nach einem Mittagessen in Form von Chipsi und Hühnchen stürzten wir uns dann auch sofort in die Fluten, um das angenehm kühle Nass zu genießen. Es wurde ein fauler Tag mit Strand und Meer und Fußball für die Jungs. Gegen Nachmittag bekamen wir noch Gesellschaft von zwei Freiwilligen der Don-Bosco-Stiftung. Auch sie waren vor der Hitze aus der Stadt geflohen. Als der Sonnenuntergang näher rückte, hieß es dann Abschied nehmen vom weißen Strand und dem Urlaubsfeeling. Nach einem kurzen Stopp im YMCA, den wir nutzten, um uns frisch zu machen, gingen wir gemeinsam essen. Dabei stellte sich heraus, dass wir in den wenigen Tagen nach unserer Ankunft in Tansania schon mehr von Dar Es Salam gesehen hatten, als die Freiwilligen, die dort ihren Dienst verrichteten. So konnten wir ihnen also noch ein paar nette Orte zeigen, an denen man lecker essen, Eis essen, gut einkaufen und nett weggehen kann, während sie uns für unseren nächsten Aufenthalt eine Unterkunft anbieten konnten. Es war also ein gelungener Austausch. Nach Chipsi, Hähnchen, Eis und Luxus-Einkauf in einem europäischen Supermarkt sind wir noch kurz in einer netten Sportbar versackt, bevor es zum Kofferpacken wieder ins Hostel ging. Schließlich warteten am nächsten Morgen bereits gegen 6:30 Uhr zwei Taxen auf uns, die uns wieder zum Busbahnhof bringen sollten. Dort starteten wir dann pünktlich um 8 Uhr unsere Rückreise nach Iringa. Diesmal in einem vollklimatisierten Bus, dafür auch mit lauter tansanischer Musik und tansanischen Filmen. Die Fahrt lief reibungslos, so dass wir sehr zur Freude der Kilolos bereits gegen 16:30 Uhr in Ipogolo waren. Deren Weiterfahrt nach Kilolo stand also nichts im Wege. Alles in allem war es also eine sehr schöne, interessante Reise, auf der wir viele Kontakte knüpfen und auch den Unterschied zwischen Stadt- und Landleben kennen lernen konnten.

Anna Rörich und Inga Feldmann