Neue Präsidentin im Amt

Präsidentin Samia Suluhu Hassan

Die Ereignisse in Tansania haben sich überschlagen. Am 28.10.2020 ist der Präsident John Magufuli für eine zweite Amtszeit wiedergewählt worden, am 17.03.2021 ist er nach kurzer, schwerer Krankheit gestorben. Der Tod wurde durch seine Stellvertreterin Samia Suluhu Hassan bekanntgegeben, die nach der tansanischen Verfassung auch seine Nachfolgerin geworden ist. Wir haben uns gefragt, inwiefern sie für Kontinuität steht oder als Frau und Muslima neue Akzente setzen wird. Wir verfolgen dazu die tansanische und internationale Presse, haben aber auch die ehemaligen Kinderdorfkinder befragt, die mittlerweile studieren oder ihr Studium bereits abgeschlossen haben.

Frage:

Ich habe gerade einen sehr interessanten Artikel über Eure neue Präsidentin in einem unserer führenden Nachrichtenmagazine gelesen. Sie bekommt bei uns viel gute Publicity, und die allgemeine Meinung ist, dass sie die erfolgreiche Arbeit ihres Vorgängers fortsetzen, aber durchaus auch manches besser machen wird. Was meint Ihr? Und was hat das für einen Einfluss, dass sie eine Frau ist und eine Muslima?

Deo Antwort:

Das ist eine neue Sache, weil wir noch nie von einer Frau regiert worden sind. Viele Tansanier sind deswegen jetzt skeptisch, und ich warte ab, wie Madam Samia ihr Amt in den kommenden vier Jahren ausüben wird. Manche Änderungen hat es jetzt schon gegeben, und wir hoffen, dass sie zu guten Ergebnissen führen werden. Wir müssen ihre Gedanken akzeptieren und sie unterstützen, dann wird die Sache schon ein gutes Ende nehmen.

Was die Tatsache angeht, dass sie eine Muslima ist, so ist das keine große Sache. Unsere Verfassung sagt, dass von den beiden höchsten Staatsämtern Präsident und Vizepräsident eines von einem Christen und eines von einem Moslem bekleidet wird. Magufuli war Christ, seine Stellvertreterin muslimischen Glaubens, jetzt ist es anders herum. Alles ganz normal!

Gidens schreibt:

Ehrlich gesagt habe ich anfangs auch meine Bedenken gehabt, aber bislang macht sie ihre Sache gut und hat schon manches auf den Weg gebracht. Es gibt aber noch weitere Probleme zu lösen, als da wären:

  1. Die Löhne sind in den letzten fünf Jahren nicht angehoben worden.
  2. In den letzten fünf Jahren sind keine neuen Arbeitsplätze geschaffen worden.
  3. Wir warten immer noch auf die neue Verfassung, die von vielen herbeigesehnt wird.

Die gute Sache ist aber, dass sie eine wissenschaftliche Kommission beauftragt hat, die Lage bezüglich Covid-19 zu untersuchen und Ratschläge zu geben, wie wir uns verhalten sollen, um die Vorgaben der WHO zu erfüllen.

Auch hat sie den Investoren, die in der letzten Zeit Probleme hatten, versprochen, dass man sich zusammensetzen wolle, um diese Probleme zu lösen.

Ich für meinen Teil freue mich auf Mama Samia als Staatspräsidenten von Tansania.

Viva TANZANIA VIVA AMANI 🙏