Gute Chancen für Laineth aus dem Amani Kinderdorf in Tansania

Unser Verein hatte am 18.05. seine jährliche Hauptversammlung. Unter den Teilnehmer/innen waren in diesem Jahr viele junge Leute, ein gutes Zeichen für einen Verein. Der Grund lag darin, dass die neuen Freiwilligen, die ab August einen weltwärts-Dienst in Tansania absolvieren, zu ihrem ersten Vorbereitungsseminar nach Geldern gekommen waren. Für sie war es spannend, Näheres über ihre Entsendeorganisation zu erfahren. Auch drei ehemalige Freiwillige, die das Vorbereitungsseminar leiten, waren anwesend.

Es berichteten die Vorstandsmitglieder Judy Eule und Marlies Brückner exemplarisch über einige Kinder der Amani Kinderdörfer in Kilolo und Kitwiru. In beiden Kinderdörfern leben insgesamt 160 Kinder, die uns die Mitarbeiter/innen der Sozialämter bringen und die dort die Chance auf eine gute Zukunft in Tansania bekommen.

2016 war ein besonderes Jahr. Während die Jugendlichen im Kinderdorf in der Regel eine Ausbildung im handwerklichen Bereich erhalten, schafften vier der Amani-Schützlinge in diesem Jahr das Abitur und haben ein Studium angefangen. Eine von ihnen ist Laineth, die von Judy Eule besonders ausführlich vorgestellt wurde.


Laineth wurde 1996 geboren und kam mit ihrem zwei Jahre älteren Bruder Daudi 2002 ins Kinderdorf Kilolo. Sie war ein ruhiges, freundliches und unauffälliges Mädchen, das bei den Hausmüttern wegen ihrer Hilfsbereitschaft beliebt war. In der Schule war sie bis zur elften Klasse allerdings eher mittelmäßig und nicht sonderlich ehrgeizig, so dass Mama Erica und auch Laineth eine Ausbildung als Krankenschwester für sie planten. Dann hat sie aber doch die nationale Prüfung nach Klasse 11  – zu ihrer eigenen Überraschung – gut geschafft und wurde dazu ausgewählt, die Oberstufe auf einer renommierten staatlichen Schule zu besuchen. Auch dort blieben ihre Leistungen zuerst eher durchschnittlich; die Abitur-Prüfungen schaffte sie dann aber mit guten Noten und bekam einen Studienplatz für das Lehramt mit den Fächern Kisuaheli und Erdkunde in Songea, ca. 400 km südlich von Kilolo, den sie im November 2016 angetreten hat. Davor wurde sie durch Losverfahren für drei Monate zum Militärdienst eingezogen.

Zum Studium wurde sie mit einem Laptop und neuer Kleidung ausgestattet, und sie ist sehr stolz und dankbar ins Studentenheim gezogen. Alle freuen sich mit ihr, und der Verein konnte erfreut zur Kenntnis nehmen, dass ihr Pate bereit ist, sie weiterhin zu unterstützen.

Laineth und Freunde

Ihr älterer Bruder Daudi, ein charmanter und selbstbewusster Junge, hat jedoch die Mittlere Reife nicht geschafft, erhielt eine Ausbildung als Fahrer und fand eine gute Anstellung in Dar es Salaam. Er hält regen Kontakt mit Mama Erica und seiner Schwester.

Im Laufe der Versammlung gab Hans-Peter Kosmider einen umfassenden Einblick in die Zahlen, den Kassenbestand, die Kostenentwicklung und die Kostenplanung. Frau Dr. Leurs hatte die Kasse geprüft, hatte keine Beanstandungen, und sie empfahl die Entlastung des Vorstands. Dies erfolgte einstimmig bei Enthaltung des Vorstands.

Bei den turnusmäßig anstehenden Wahlen wurde Matthias Schmidt einstimmig gewählt und in seinem Amt als Vorsitzender bestätigt. Auch Marlies Hoesemans wurde einstimmig als Beisitzerin wiedergewählt.

Leider ist Hans-Peter Kosmider auf eigenen Wunsch aus dem Vorstand ausgeschieden, bleibt aber dem Verein verbunden. Matthias Schmidt dankte ihm für seine Arbeit und überreichte als Erinnerung einen Bildband aus den Kinderdörfern. Die Finanzen werden, bis ein Nachfolger gefunden worden ist, von Judy Eule verwaltet.

Unsere Freiwilligen waren natürlich auch Thema. In der Schreinerei im Amani Kinderdorf Kilolo, wo zwei deutsche Schreiner arbeiten, läuft es gut. Es gibt meistens Strom, was nicht immer selbstverständlich ist. Auch die anderen Stellen in den Schulen und in den Kinderdörfern wurden kurz vorgestellt. Ulrich Siepe sprach über die Freiwilligen-Stellen im IT-Bereich an der RUCU-Universität in Iringa. In zwei Vorbereitungsseminaren werden die Neuen auf ihre Arbeit vorbereitet und ab August einen Monat vor Ort von ihren Vorgänger/innen eingearbeitet. Leider konnte für dieses Jahr nur eine Schreinerstelle besetzt werden; im nächsten Jahr sind es hoffentlich wieder zwei.

Matthias Schmidt schloss die Versammlung mit einem Dank an alle Hausmütter und Mitarbeiter/innen in Tansania und an die Vorstandsmitglieder hier in Deutschland.