Die neue Generation Freiwilliger

Ich bin Nana oder vollständig Naa Dede Bonney, Freiwillige der neuen Amani-Generation 2025/26, und schreibe den ersten Bericht über unser freiwilliges internationales Jahr in Tansania.

Innerhalb des ersten Vorbereitungsseminars, welches Ende Mai stattfand und sich über ein verlängertes Wochenende erstreckte, wurden jegliche Fragen geklärt, die in Bezug auf unser Jahr aufkamen. Wir hatten zudem die Möglichkeit, mit den Freiwilligen vor Ort zu sprechen und uns einen Eindruck von ihrem Alltag zu verschaffen. Während des Seminars besprachen wir wichtige strukturelle Themenfelder wie Politik, Gesundheits- und Bildungssystem. In der Einheit über Vorurteile, Rassismus und Postkolonialismus wurde umfassend über Erfahrungen, Sensibilität und stereotype Ansichten aufgeklärt.

Das zweite, neuntägige Seminar, das im Juli – kurz vor der Ausreise – stattfand, bot den Rahmen, persönliche Themen aufzuarbeiten und die anderen Mitfreiwilligen besser kennenzulernen. Wir lernten auch, wie jeder Einzelne in der Gruppe agiert, und konnten unser gegenseitiges Verständnis füreinander vertiefen. Die Geschichten und Lebenserfahrungen waren zum Teil emotional sehr aufwühlend und brachten uns zum Nachdenken und Reflektieren. Wie wertvoll jede einzelne Geschichte und die Person dahinter für die Gruppe ist, wurde durch diesen „Deep Dive“ in unsere Gefühlswelt sehr deutlich. Durch das Seminar bekamen wir die Möglichkeit, innerhalb kürzester Zeit unsere Gruppenbindung zu vertiefen und Voreingenommenheiten abzulegen. Nachdenklich, aber mit wertvollen Grundthemen wie Akzeptanz, Freundschaft, Reflexion und richtiger Kommunikation im Schlepptau, fuhren wir wieder nach Hause, um letzte Vorbereitungen für die langersehnte Ausreise zu tätigen.

Und dann endlich kam der Tag, auf den wir alle so lange hingefiebert hatten: die Reise nach Tansania.
Ein neues Kapitel beginnt – den Stress der letzten Monate ließen wir hinter uns. Abistress, Prüfungen und die Organisiererei der letzten Monate, waren ganz schnell wieder vergessen, als wir ins Flugzeug stiegen. Ich erinnere mich gut an unsere Ankunft in Dar es Salaam zurück. Angekommen am Flughafen, klappen wir unter der Schwere von Müdigkeit und Erschöpfung fast zusammen: Reizüberflutung pur! Raus aus dem Flughafen überwiegt dann doch letztendlich meine Vorfreude auf das, was kommt. Für die Nacht kommen wir in der Innenstadt in einem Hotel unter, um etwas Energie für den kommenden Tag zu tanken.

Am nächsten Tag tauchen wir dann mehr ein in die Stadt Dar es Salaam ein. Voller Überwältigung erkunde ich mit den anderen die Stadt und sauge alles in mich auf. Was mir dabei auffällt: In einer Gruppe voller weißer junger Menschen ist man alles andere als unsichtbar, was sich bis dahin allerdings noch nicht unangenehm anfühlt. Das Essen, die Menschen, das Meer: alles ist so wunderschön aufregend.

Nachts um 3:30 Uhr geht es mit dem Bus weiter, 11 Stunden nach Iringa. Die Busfahrt ist für mich persönlich sehr angenehm. Wir können vor uns hindösen, hin und wieder werden Pausen gemacht, der Weg vorbei an Bergen, ist überwältigend.

Die ersten paar Tage in Iringa lassen sich so zusammenfassen: Es wird viel gequatscht, gelacht, organisiert und eingelebt… Neues Essen, neue Eindrücke, neue Menschen und ein neues Lebensgefühl. Diese Woche haben wir mit unserem Intensiv-Sprachkurs begonnen, er gibt uns Halt zur Eingliederung in unseren Alltag. Trotz der Masse an Input macht es sehr viel Spaß, mit Joyce zu lernen und zu sprechen.

Ich freue mich sehr auf die nächsten Monate voller Lernen, Abenteuer und Einleben in das tansanische Leben im Kinderdorf.

Naa Dede Bonney; Freiwillige in Kilolo


Unsere neue Freiwilligengeneration setzt sich zusammen aus Talida Herget und Lena Lörbach, die an der Cagliero Girls Secondary School arbeiten, Joseph Rock und Celine Rieger in Kitwiru und Niklas Wollmann, Naa Dede Bonney und Felix Schröder in Kilolo. In den vergangenen Jahren war die Stellenverteilung der drei Kilolo-Freiwilligen so, dass es zwei Schreiner*innen und eine Schul- / Kinderdorfstelle gab. Dieses Jahr ist es umgekehrt und Niklas ist alleine in der Schreinerei mit unseren tansanischen Kollegen.

Unsere Freiwilligen 25/26: Celine, Talida, Niklas, Joseph, Lena, Felix und Nana (von links nach rechts)