Der Kindergarten

Das Wort „Kindergarten“ hat in Tansania nicht ganz dieselbe Bedeutung wie in Deutschland. Während die 3-6-jährigen in Deutschland nur zum Spielen in den Kindergarten gehen, lernt die gleiche Altersklasse hier schon die ersten Grundlagen für die Schulausbildung. Man kann den „chekechea“ hier also eher als Vorschule bezeichnen.

Morgens um 8:30 Uhr kommt Ziwile Mgovano aus dem Dorf Kilolo. Sie selbst war Amani-Kind hier im Kinderdorf. Es versammeln sich alle Kinder (momentan nur drei; Stand Juli 2017) und starten gemeinsam in den Tag. Krinton, Ezekia, und unsere Kleinste, Serafina, sind eine sehr junge Gruppe. Sie singen und spielen gemeinsam, doch auch den Drei- bis Fünfjährigen werden schon Buchstaben und Zahlen beigebracht. Ziwile versucht gerade bei so jungen Kindern die Dinge spielerisch zu vermitteln.

Dieses Jahr wurden Morini, Christina, Kildi und Elizabeth eingeschult. Sie alle gingen zum chekechea und hatten einen guten Start in der Grundschule.

Nach der aufgrund des Alters der Kinder doch recht kurzen Lernzeit, spielen die Kinder gemeinsam draußen. Gerne laufen sie mit einer kleinen Schubkarre übers Gelände, sammeln Gegenstände aus der Natur, schauen Bücher an oder spielen mit Puzzles und Bauklötzen. Es fallen ihnen auch immer wieder neue Spiele ein, so dass man sich nie Sorgen darum machen muss, dass ihnen langweilig werden könnte.

Wenn um halb zwölf Uhr mittags die Kindergärtnerin nach Hause geht, beschäftigen sich die Kinder weiter, bis dann um 13Uhr schon die Erstklässler aus der Schule kommen. Mit ihnen wird dann noch viel wilder gespielt, bis sie etwas essen und einen Mittagsschlaf einlegen.

Doch selbst für die Kleinen gibt es rund um die Uhr verschiedene Aufgaben zu tun. Sie helfen beim Kochen, sammeln mit großer Begeisterung Stöcke, helfen bei der Ernte oder bei allen sonstigen Arbeiten, die eben anstehen.

So wird nie jemandem langweilig und oft erzählen die Kleinen den Älteren stolz, was sie wieder Neues geschafft haben oder wie sie den Tag verbracht haben.

Julie Mansfeld, Francine Walter und Sophie Gooßens