Da waren sie – die Neuen

Am 28.7.2011 war es endlich soweit. Um 15.15 Uhr sollte unser Flieger deutschen Grund und Boden verlassen und uns geradewegs über Kairo nach Dar es Salaam führen. Selbst mit gepackten Rucksäcken am Bahnhof stehend noch unvorstellbar – 13 Monate Tansania! Aber wie nicht anders zu erwarten, hob unser Flieger etwas verspätet, aber mit sieben sehr gut gelaunten Passagieren ab.

14 Stunden später landeten wir wohlbehalten am Flughafen in Dar es Salaam. Das erste Malheur ließ allerdings nicht lange auf sich warten: Als Erste am Gepäckband, weil wir im Gegensatz zu allen anderen Flugpassagieren die Einreisepapiere schon hatten, verließen wir dieses als Letzte, weil Simons Rucksack verloren gegangen war.

Auch die Vorgänger schienen es kaum noch abwarten zu können. Jedes Mal, wenn sich die Schiebetür zwischen Gepäckannahme und Ankunftshalle öffnete, ertönte ein lautes Grölen und Jubeln. Als dann auch die letzten Formalitäten wegen des verloren gegangenen Rucksacks geklärt waren, wurden wir von unseren Vorgängern herzlich in Empfang genommen. Wir fuhren mit zwei Taxen in unser Hotel und gingen anschließend alle zusammen frühstücken. Den restlichen Tag verbrachten wir in unterschiedlichen Lokalen, hoben unsere ersten tansanischen Shilingi ab und kümmerten uns um eine tansanische SIM-Karte.

Überall Gehupe, Löcher in den Straßen, Fahrräder mit der Aufschrift „Jesus is King“, Frauen, die ihre Ware auf dem Kopf tragen, Händler, die einen beim Arm packen, bunte Gewänder, Staub, lachende Gesichter, eine andere Hautfarbe. Das und noch viel mehr strömte binnen kürzester Zeit auf uns ein. Die mannigfaltigen Eindrücke schienen einen geradezu zu erschlagen, trotz allem hieß es: Keine Müdigkeit vortäuschen und ab ins tansanische Nachtleben! Angefangen mit einem leckeren Essen beim Inder, begaben wir uns schon bald auf die Dachterrasse des Hotels „Holiday Inn“, die eine unglaubliche Aussicht bot.

Den nächsten Tag fuhren wir an einen schönen Sandstrand „Makadi“ und tankten in der Sonne liegend neue Lebensenergie.

Noch immer hatten wir eher das Gefühl, wir seien im Urlaub. Aber das sollte sich schon bald ändern. Sonntag Morgen, zu einer unmenschlichen Zeit, machten wir uns auf den Weg nach Iringa. Die Busfahrt dauerte gute acht Stunden und bot eine Reihe unterschiedlichster Impressionen. So fuhren wir beispielsweise durch einen Nationalpark und haben die ersten typisch „afrikanischen“ Tiere gesehen. Michi und Tobi mussten wir leider in Dar zurücklassen. Sie sind ein paar Tage nach uns direkt nach Songwe gefahren, um dort ihren Freiwilligendienst anzutreten.

In Iringa angekommen und ganz begeistert von unserem neuen Zuhause ließen wir den Tag gemütlich ausklingen.

Montag Morgen – Uns stand eine Woche Powerlearning Kiswahili bevor. 5 Stunden am Tag sind eine ganze Menge, und die Aufnahmefähigkeit lässt nach einer bestimmten Zeit merklich nach. Trotzdem können wir nach der Woche behaupten, dass der Unterricht viel gebracht hat. Wir können uns auf dem Markt, im Dala und auch beim Essengehen einigermaßen gut verständigen. Trotz des Kiswahili-unterrichts hatten wir noch genügend Zeit, die Stadt zu erkunden und auf den Gangilonga zu steigen, von dem aus man eine wunderschöne Aussicht hat.

Nach dieser Woche soll es dann tatsächlich Ernst werden. Jeder von uns tritt seine Stelle an und wird von seinem Vorgänger eingearbeitet.