2. Vorbereitungsseminar

Schweren Herzens machten wir uns am Morgen des 16.07. auf den Weg nach Geldern. Was würde uns erwarten? Laut Erzählungen früherer Generationen stand uns Schlimmes bevor: „das Psychoseminar“.

Unwissend und mit fragenden Gesichtern begegneten wir sieben uns auf dem Krefelder Bahnhof, um gemeinsam nach Geldern zu fahren und herzlich von Ulli (Don Lorenzo) am Bahnhof begrüßt zu werden. Im Park-Haus (Gästehaus der Liebfrauenschule) wurden wir erst einmal mit leckerem Kuchen verköstigt. Entgegen der Erwartungen, dass wir von Anfang an einer Psychoanalyse unterzogen würden, begann der erste Tag entspannt mit einer Vorstellungsrunde. Zum Abendessen kamen Petra und Matthias, die Sauerkraut mit Hackfleisch und eine ihrer unendlichen Pilau-Variationen mitbrachten. fabsteftosi

Die darauffolgenden Tage sollten uns schon mehr fordern: Methoden wie „die fünf Säulen der Identität“ und „das Soziale Atom“ motivierten uns, an uns selbst zu arbeiten und unsere „Kollegas“ besser kennenzulernen. Aber auch das ausführliche Bearbeiten unserer eigenen Biographien und eine Aufstellung unserer individuellen und persönlichen Anteile führten zu einer kritischen Auseinandersetzung mit uns selbst und unserer Umgebung.

In dieser Zeit haben besonders Petra und Fabienne, unsere beiden „Therapeutinnen“, Sauerkraut lieben gelernt. Dieses gab es nämlich noch zwei weitere Male, delikat und kombiniert mit Eisbein. Auch deshalb wollten wir Ihnen zum Abschied noch mal eine besondere Freude machen und überreichten ein kleines Sauerkrautpräsent. Sie bemühten sich, erfreut zu wirken!

Am Montag, den 18.07. besuchten wir einen Vortrag der Management-Akademie Gelderland des örtlichen Friedrich-Spee-Gymnasiums, welche über einen längeren Zeitraum die Organisation „Amani Kinderdorf e.V.“ in Hinblick auf Marketingstrategien analysiert hatte. Die Verbesserungsvorschläge wurden einzelnen Mitgliedern des Vorstands unterbreitet, woraufhin das Ganze mit einer kleinen Fragerunde endete.

Am 21.07.1992 wurde ein ziemlich cooler Mensch namens Michael Swiacki geboren. Auch deshalb machten wir an diesem Tag, wohlgemerkt genau 19 Jahre später, etwas ganz Besonderes und fuhren mit versammelter Mannschaft nach Venlo. Ulli lieh uns sein Auto, und so hatten wir die Möglichkeit, einen Tag lang eine fremde Kultur zu erfahren und auch noch Besorgungen für Tansania zu erledigen.

Die Abende verbrachten wir zumeist damit, Mafia oder, diesmal sogar noch beliebter als Mafia, Ratespiele zu spielen, mit denen man den einen oder anderen schon mal verzweifeln ließ. Samstag Abend schaute Ulli ein weiteres Mal vorbei, und statt des traditionellen Essengehens haben wir uns dazu entschieden, unsere noch reichlich vorhandenen Reste zu verwerten, die im Laufe der Woche so übrig geblieben waren. In diesem Sinne auch noch mal vielen lieben Dank an Marietheres, die uns wieder einmal sehr lecker verköstigt hat. Ein großes Danke auch an Ulli und natürlich Petra und Fabienne, die sehr geduldig  mit uns waren. Zum Abschluss müssen wir sagen, dass das Psychoseminar gar nicht so schlimm war wie befürchtet.

Auf ein erfolgreiches Jahr in Tansania!

Stefanie Sommer

venlo